Thomas Bigliel
Thomas Andreas Bigliel (* 9. Februar 1986 in Chur; heimatberechtigt in Disentis/Mustér) ist ein Schweizer Politiker (FDP). Er ist Mitglied des Bündner Kantonsparlaments.
Ausbildung und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bigliel absolvierte eine Ausbildung als Konstrukteur und wechselte anschliessend in den Journalismus. Er war unter anderem als Geschäftsführer der Transparenz-Plattform Politnetz.ch tätig.
Im Jahre 2013 erreichte Bigliel nationale Bekanntheit, als er dem Ständerat mehrere Fehler im Abstimmungsablauf nachweisen konnte (siehe auch: Stöckligate-Kontroverse).[1] Aufgrund des öffentlichen Drucks entschied sich der Ständerat, nicht mehr per Handerheben abzustimmen und unterstützte eine parlamentarische Initiative zur Einführung einer elektronischen Abstimmungsanlage. Ein ähnliches grosses Echo löste Bigliel mit der regelmässigen Publikation einer Abwesenheitsliste aus, die erstmals die Fehlzeiten der einzelnen Nationalratsmitglieder festhielt und in der Folge zu einer Erhöhung der Anwesenheitsdisziplin führte.[2][3] Später war Bigliel auch als Redaktor für die Pendlerzeitung «20 Minuten» tätig.
Bigliel besitzt einen Abschluss als dipl. Techniker / Ing. EurEta. Er ist Preisträger des Grimme Online Awards.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2008 trat Bigliel in den Bündner Jungfreisinn ein, den er zwischen 2009 und 2014 als Generalsekretär und später als Präsident leitete. 2009 wurde er in den Vorstand der FDP Fünf Dörfer gewählt und war massgeblich an der Einführung eines Ethikunterrichts an Bündner Schulen beteiligt.[5] Seit 2018 ist er Präsident der FDP Landquart und Mitglied des Grossen Rats des Kantons Graubündens.[6][7]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bigliels sind eine alte Bündner Familie, die im 17. Jahrhundert zeitweise eine zentrale Rolle in der Politik des Grauen Bunds spielte. Das höchste Amt des Bundes war dasjenige des Landrichters, der jeweils alle zwei Jahre neu gewählt wurde.[8] Die Wappen der 72 Landrichter des Grauen Bundes sind im Landrichtersaal des Cuort Ligia Grischa festgehalten; darunter auch das Familienwappen der Bigliels.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Thomas Bigliel
- Portrait im Tages-Anzeiger vom 11. Dezember 2012
- Thomas Bigliel auf der Website des Kantons Graubünden
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ In der Dunkelkammer mit Thomas Bigliel TagesWoche 5. März 2013
- ↑ Wehe, wenn es dunkel bleibt Tages-Anzeiger 24. März 2013
- ↑ Musterschülerin Estermann – Blocher grösster Schwänzer Schweizer Radio und Fernsehen 13. Dezember 2013
- ↑ Ein Vorbild aus der Schweiz: Ehrung für Politnetz Schweizer Radio und Fernsehen 23. Juni 2013
- ↑ Religionskunde- und Ethik-Unterrichts ab Schuljahr 2012/13 Die Südostschweiz 2. Dezember 2010
- ↑ FDP Landquart: Bigliel neuer Präsident GRHeute 1. Mai 2018
- ↑ Der Grosse Rat ist gewählt Die Südostschweiz 10. Juni 2018
- ↑ Martin Bundi: Grauer Bund. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. Januar 2010, abgerufen am 1. Juli 2019.
- ↑ Ursus Brunold, Adrian Collenberg (Bearb.): Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte: Band 23 Staatsarchiv Graubünden 2010, S. 130 f.
Personendaten | |
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NAME | Bigliel, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | Bigliel, Thomas Andreas (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker (FDP) |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1986 |
GEBURTSORT | Chur |